Die erste Mergelzeche des Reviers
König Wilhelm IV. von Preußen (1795 -1861) war im Oktober 1833 als Kronprinz auf dem Weg zur Gutehoffnungshütte Sterkrade durch Schönebeck gekommen. Zur gleichen Zeit stieß Franz Haniel bei einem Bohrversuch nahe Schacht Franz auf Kohle. Den 1835 an dieser Stelle begonnen Schacht nannte Haniel deshalb Kronprinz von Preußen.
Im Mai 1835 begann Franz Haniel die Teufarbeiten am Schacht Kronprinz. 1837 wurde in etwa 100 Metern Tiefe (bergmännisch „Teufe“) ein Flöz angebohrt. Es war nicht die erhoffte Kokskohle, sondern lediglich Esskohle. Dennoch startete Haniel die Kohlenförderung.
1838 vereinigte er die Schächte Franz und Kronprinz von Preußen zu Vereinigte Kronprinz. 1840 wurde in 200 Metern Tiefe ein zweites Flöz angebohrt – auch dort nur Esskohle. Wegen großer Wassereinbrüche wurde diese tiefste Sohle noch im selben Jahr aufgegeben. Im März 1842 wurde schließlich die gesamte Anlage stillgelegt.
Franz Haniel hatte ohne greifbares Ergebnis über 130.000 Reichstaler investiert., das wären heute viel Millionen Euro. Dennoch hatte die Vereinigte Kronprinz ihre Bedeutung als eine fördernde Mergelzeche des Reviers.