Die Heilige Barbara findet schon seit mehreren hundert Jahren als Schutzpatronin der Bergleute Verehrung. Barbara von Nikomedien lebt im 3. Jahrhundert als schöne, reiche und junge Frau. Ihr Vater Dioscuros schirmt sie gegen die Außenwelt ab und ließ einen Turm errichten, in dem er sie einsperrte. Als der Vater von der Bekehrung seiner Tochter zum Christentum erfuhr, versuchte er, sie zu töten. Auf ihrer Flucht öffnete sich im Wald ein Felsen, der Barbara Schutz gab. Allerdings hatte ein Hirte sie gesehen und verriet ihr Versteck. Sie wurde gefangengenommen und von ihrem Vater eigenhändig enthauptet. Dioscuros starb, als ihn bei der Hinrichtung der Blitz traf.
Ihr zu Ehren findet am 4. Dezember die traditionelle Barbarafeier (auch Barbarafest genannt) statt; ein alter Weihnachtsbrauch, der auch heute noch in vielen Bergrevieren begangen wird. Mit ihr begann für die Bergleute die Weihnachtszeit; die letzte Schicht der Bergleute vor Weihnachten war die Mettenschicht, die am 22.Dezember gefahren wurde.
Neben dem heute noch bekannten Brauch, an diesem Tag Zweige von Obstgehölzen zu schneiden und in die warme Stube zu stellen, damit sie am Weihnachtstag blühen, gab es bis zum 18. Jahrhundert auch den Brauch des Barbarabaumes, der zusätzlich auch aus dickeren Ästen bestand und insgesamt größeren Ausmaßes war als die Handvoll Barbara-Zweige. Dieser Baum wurde seinerzeit auch mit goldenen Nüssen und Äpfeln und später auch mit Kugeln geschmückt. Sein Ende fand dieser Brauch als die Plünderung der Obstbäumen so sehr Überhand nahm, dass er durch den Bayreuther Markgraf untersagt wurde.
Das Schichtgebet wird auch Einfahrgebet genannt, obwohl es sowohl bei der Einfahrt als auch bei der Ausfahrt aus dem Bergwerk gesungen wurde:
„Heilige Barbara, du edle Braut, mein Leib und Seel sei dir vertraut,
sowohl im Leben als im Tod, komm mir zu Hilf in mein letzten Not,
komm mir zu Hilf in mein letzten End, dass ich empfang’s heilige Sakrament;
den bösen Feind weit von mir treib mit deiner Hilf stets bei mir bleib,
bei Gott mir nur das eine wirb, dass ich in seiner Gnade stirb.
Wenn sich mein Seel vom Leibe trennt, nimm sie auf in deine Händ,
behüt sie vor der höllischen Pein und führ sie in das Himmelreich ‘nein.
Amen
„Doch am wichtigsten ist, dass wir nicht vergessen, woher all das stammt. Dass all dies nicht einfach vom Himmel gefallen ist, sondern eine Herkunft besitzt: das Ruhrgebiet. Letztlich ist es das Ruhrgebiet, das uns alle verbindet, ganz gleich, wie unterschiedlich wir auch sind, und uns zusammenhalten lässt. Und vor allem liegt es in unserer Hand. In der Hand von uns Jugendlichen. Denn wir sind
die Zukunft. Es zählt zu unserer Aufgabe, dass dasRuhrgebiet nicht in Vergessenheit gerät. Denn es ist unsere Heimat!“ Johanna Schwermer, funky-Jugendreporterin aus Essen 2018.