Boentes Bergbautour
Am 10. Oktober 2021 trafen sich 39 Vorstandsmitglieder und Leute des Helferteams nebst Partnern und Freunden auf dem Parkplatz bei Burger King an der Aktienstraße, um an diesem Tag gemeinsam auf den Spuren der Steinkohle zu „wandern“.
Unser Vorstandsvorsitzender, Karsten Fähndrich, hatte sich bereits im Vorfeld um weitere Annehmlichkeiten für unsere Bergbautour gekümmert, so dass wir schon bei der Anreise im Tourbus mit Getränken gut versorgt waren.
Der eigentliche Startpunkt der mehrstündigen Rundreise in die bergbauliche Vergangenheit war dann die Gaststätte Suberg`s bei Boente in Recklinghausen. Dort wurden wir mit einem eines Bergmanns würdigen Überlebenspaket ausgerüstet, so dass niemand verhungern oder verdursten musste. Ich muss zugeben, dass ich mich kurz gefragt habe, ob der Korn in der kleinen Glasflasche die Fahrt erträglich machen oder an die Gepflogenheiten der damaligen Zeit erinnern sollte, ich darf aber sagen: der Korn war in Wirklichkeit eine Hommage an alte Bergmannszeiten. Auch ich kenne aus meiner Kindheit noch das gute alte „Gedeck“ der Väter in den Kneipen, wo neben einem Bierchen auch immer ein Korn gereicht wurde.
So fuhren wir denn guter Dinge bei bestem Wetter und zu dem schier unaufhaltsamen Redefluss unseres Reiseführers Rolf Rose verschiedene Schachtanlagen in Recklinghausen an. Die Besichtigung des Museums mit der letzten im Ruhrgebiet gebauten Dampf-Fördermaschine und auch die Wanderung auf der Halde Hoheward rundeten den Nachmittag ab.
Neben einer Menge Hintergrundwissen und Alltagsgeschichten kennen wir nun auch den Ursprung der Redensart „Jemand ist weg vom Fenster“. Als Höhepunkt der Rundtour fuhren wir dann ins Trainingsbergwerk Recklinghausen II, wo wir eine „Grubenfahrt“ der besonderen Art erleben durften.
Auch wenn wir, ausgerüstet mit Helm und Schutzjacke und in zwei Gruppen aufgeteilt in voller Vorfreude erwartet hatten, auf einem Förderband in die Tiefe geschickt oder stehend in Förderkörben heruntergelassen zu werden, so mussten wir doch einsehen, dass diese „Grubenfahrt“ aufgrund von Sicherheitsbestimmungen und unserer mangelnden Ausrüstung (Handy statt Stirnlampe) zu unserem Besten in Form einer Wanderung durch die Gänge des Besucherbergwerks stattfand. Dennoch gelang es unseren Führern durch umfassende Informationen und imposanten Gerätschaften sowie einer unglaublich lauten Geräuschkulisse der Maschinen, uns die Arbeit der Bergleute hautnah erleben zu lassen. So kamen wir dann aus der Tiefe des Berges, um überrascht festzustellen, dass es draußen bereits dunkel geworden war. Da wir im Laufe des Tages einiges an Zeit beim Besichtigen und auch während der Bergbegehung vertrödelt hatten und bereits so viele Eindrücke gesammelt hatten, beschlossen wir zum Leidwesen unseres Reiseführers auf die Besichtigung der letzten beiden Schachtanlagen, zu verzichten und entspannt eine halbe Stunde früher in die Hausbrauerei bei Boente`s einzukehren. Also genossen wir bei einem frischen Bier eine große und leckere Currywurst mit Pommes im historischen Brauhaus. Es blieb natürlich nicht nur bei einem Getränk.
Satt und zufrieden ließen wir bei der Rückfahrt den Tag Revue passieren und bei dem einen oder anderen Lied aus der Musikbox kam im Bus richtig Stimmung auf. Dass unser Busfahrer Eddi uns bis zum Festplatz der Bergbaukolonie kutschierte, war unglaublich nett Nach dem aller letzten Bier oder Weinchen in unserer Hütte waren wir dann alle froh, wieder gut Zuhause angekommen zu sein.
Es bleibt zu erwähnen: Allen war klar, das war nicht die letzte Tour der Bergbaukolonie Schönebeck e.V.